Inflationsrate auf niedrigstem Niveau seit 2021 

24. März 2024
Die Inflationsrate sinkt auf den niedrigsten Stand seit 2021. Teurer werden Produkte trotzdem weiterhin. Der VSVBB erklärt, was das Absinken der Rate für Verbraucher bedeutet. 

Seit Beginn des Ukrainekriegs stieg die Inflationsrate rasant an. Da die Löhne jedoch nicht ebenfalls ansteigen, hat die Inflationen erhebliche Auswirkungen auf die finanziellen Möglichkeiten von Verbrauchern. Das nun schon einige Zeit anhaltende Abflauen der Inflation schürt Hoffnungen auf eine baldige Erleichterung.  

Geldentwertung durch Preisanstiege  

Allgemein wird mit dem Begriff der Inflation zunächst eine Entwertung des Geldes bezeichnet. In Nachrichten und Medien wird zumeist die Inflation für Verbraucher wiedergegeben. Diese wird anhand der Verbraucherpreisindexes ermittelt, also vor allem anhand der Preisentwicklung von Verbrauchsausgaben für Lebensmittel, Bekleidung, Miete, Strom, Telekommunikation, Freizeitausgaben und Rohstoffe (bspw. Benzin, Heizöl) sowie von staatlichen Gebühren und Steuern.  

Ist von einem Anstieg der Inflationsrate die Rede, bedeutet dies also, dass diese Kosten innerhalb des Vergleichszeitraumes schneller teurer geworden sind als zuvor.  

Corona und Ukrainekrieg als Treiber  

Ausgelöst wird eine hohe Inflation meist durch verschiedenste Umstände. Treiber der jetzigen Rate waren sowohl die coronabedingten Liefer- und Logistikengpässe, die lockere Geldpolitik der EZB sowie vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine.  

Während der Coronapandemie führten Lieferengpässe zu einem deutlichen Anstieg von Logistikkosten und auch Personalmangel – durch Kündigungen während der Pandemie oder krankheitsbedingt – trieb die Preise in die Höhe. 

Durch den Ukrainekrieg kam ein rasanter Anstieg von Rohstoffkosten hinzu, sowohl im Lebensmittelbereich (etwa Getreide), als auch im Hinblick auf die für die Gesamtwirtschaft relevanten Energiekosten durch eine enorme Steigerung der Gas- und somit auch Strompreise.  

Beide Effekte haben sich inzwischen weitgehend abgeflaut, was in der derzeit niedrigen Inflationsrate von 2,5 Prozent resultiert. Noch im Dezember lag diese bei 3,7, im Februar 2023 bei ganzen 8,7 Prozent. 

Fallende Nahrungsmittel und Energiepreise schwächen Inflation 

Das nun zu beobachtende Absinken der Inflationsrate geht vor allem auf fallende Energie- und Nahrungsmittelpreise zurück. Diese wiederum sinken, da Alternativen etwa zu Getreide- und Gasimporten aus Russland gefunden wurden. 

Wirtschaftsexperten sagen für den Verlauf dieses Jahres einen weiteren allmählichen Abfall der Inflation voraus. Fraglich bleibt jedoch, ob sich dieser auch im Winter, in welchem Deutschland zuletzt schwer unter der kriegsbedingten Gasknappheit litt, weiter fortsetzen wird. 

Zu beachten bleibt zudem, dass eine positive Inflationsrate – daher ein Wert über null – noch immer bedeutet, dass Produkte stetig teurer werden. Dies geschieht nur weniger schnell als zuvor. Für die sowieso schon angespannten Verbraucherbudgets ist also noch keine Entwarnung gegeben. 

Zusammenfassung  

Die Inflation sinkt, bleibt jedoch für Verbraucher – aufgrund des bereits hohen Preisniveaus – eine enorme Herausforderung. Funktionieren kann ein Wirtschaften unter diesen Bedingungen auf Dauer nur, wenn auch die Löhne entsprechende Steigerungen erfahren. 

Neben Entlastungen von Bund und Ländern, sind daher vor allem die Arbeitgeber gefragt wo möglich Gehälter zu erhöhen und so ihren Angestellten einen Erhalt des eigenen Lebensstandards zu ermöglichen.