Krankenkassenbeiträge steigen 2025 deutlich
Nach Berechnungen des sogenannten Schätzerkreises könnten die Beiträge für die gesetzlichen Krankenkasse im Jahr 2025 um 2,5 Prozent steigen. Die Mehrheit der privaten Versicherer hat für das kommende Jahr sogar bereits Prämiensteigerungen um ganze 18,5 Prozent angekündigt.
Steigende Behandlungskosten machen Erhöhungen notwendig
Größter Treiber für die anstehenden Beitragserhöhungen sind die gestiegenen Behandlungskosten. Diese seien, laut dem Bund der Privaten Krankenversicherer, vor allem in den Krankenhäusern rapide angewachsen.
Grund hierfür seien neben der allgemeinen Inflation speziell auch die gestiegenen Lohnkosten für Pflegepersonal. Die Politik setzte sich hier gezielt für Lohnerhöhungen ein, um den Beruf wieder attraktiver für Arbeitnehmer zu machen.
Ebenfalls kommt hinzu, dass eine Vielzahl von Operationen, welche während Corona verschoben wurden, jetzt nachgeholt werden.
Beiträge von Rentnern und Bürgergeldempfängern nicht kostendeckend
Ein weiterer Grund für die anstehenden Erhöhungen ist, dass die Beiträge welche Rentner und auch Bürgergeldempfänger an die Krankenkassen abführen nicht kostendeckend sind.
Im Falle eines gesetzlich Krankenversicherten, führt der Staat beispielsweise lediglich 1440 Euro jährlich an die Kassen ab. Dabei lagen die durchschnittlichen Ausgaben pro Versicherten schon im Jahr 2021 bei 3888,50 Euro im Jahr. Der Beitrag ist daher bei weitem nicht kostendeckend. Für privat Versicherte zahlt der Staat hingegen 420 Euro Beitrag pro Monat, sofern der Versicherte Bürgergeld bezieht.
Auch die Beiträge von Rentnern sind in aller Regel nicht kostendeckend. Diese zahlen zwar den gesetzlichen Beitragssatz (zur Hälfte aus eigener Tasche, sowie zur anderen Hälfte durch die Rentenkasse), trotzdem übersteigenden die Kosten der in Anspruch genommen Leistungen oft die Einzahlungen.
Jährlich bis zu 240 Euro weniger Gehalt für gesetzlich Versicherte
Der gesetzliche Beitragssatz beträgt derzeit 14,6 Prozent. Sollte sich dieser um 2,5 Prozentpunkte erhöhen – was letztlich jede Krankenkasse selbst beschließt – würde dieser künftig bei 17,1 Prozent liegen. Bezahlt wird der Beitragssatz jeweils hälftig von Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Anhand nachfolgender Tabelle sehen Sie, welche Auswirkung eine Anhebung für Sie als gesetzlich Versicherter hätte:
Monatslohn brutto | Monatlicher Beitrag 2024 (8,15 Prozent) | Monatlicher Beitrag 2025 (8,55 Prozent) | Differenz |
2.000 Euro | 163 Euro | 171 Euro | – 8 Euro |
3.000 Euro | 244,50 Euro | 256,50 Euro | – 12 Euro |
4.000 Euro | 326 Euro | 342 Euro | – 16 Euro |
5.000 Euro | 407,50 Euro | 427,50 Euro | – 20 Euro |
Ab einem Gehalt von ca. 5.500 Euro im Monat steigt der monatliche Beitrag aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze nicht weiter.
Zusammenfassung
Die anstehenden Erhöhungen der Beitragssätze für die gesetzliche und private Krankenversicherung erhöhen den Inflationsdruck auf Verbraucher weiter.
Absehen können die Krankenkassen von den Erhöhungen aufgrund der gestiegenen Kosten kaum. Umso mehr sind daher Arbeitgeber gefragt, auch die Löhne an die veränderten Bedingungen anzupassen.