Aufatmen für Verbraucher – Inflationsrate sinkt auf 2,2 Prozent
Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Inflationsrate im Juni auf 2,2 Prozent abgeschwächt und liegt damit wieder näher am Normalniveau. Laut Experten deutet der Rückgang auf einen anhaltenden Abwärtstrend hin. Aufgrund der vorangegangenen Starkinflationsphasen bleibt die Lage für Verbraucher jedoch angespannt.
Geldentwertung durch Preisanstiege
Allgemein wird mit dem Begriff der Inflation zunächst eine Entwertung des Geldes bezeichnet. In Nachrichten und Medien wird zumeist die Inflation für Verbraucher wiedergegeben. Diese wird anhand des Verbraucherpreisindex ermittelt, also vor allem anhand der Preisentwicklung von Verbrauchsausgaben für Lebensmittel, Bekleidung, Miete, Strom, Telekommunikation, Freizeitausgaben und Rohstoffe (bspw. Benzin, Heizöl) sowie von staatlichen Gebühren und Steuern.
Ist von einem Anstieg der Inflationsrate die Rede, bedeutet dies also, dass diese Kosten innerhalb des Vergleichszeitraumes schneller teurer geworden sind als zuvor.
Corona und Ukrainekrieg waren lange Zeit Treiber
Ausgelöst wird eine hohe Inflation meist durch verschiedenste Umstände. Treiber der letzten starken Anstiege waren coronabedingte Liefer- und Logistikengpässe, die lockere Geldpolitik der EZB sowie vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Bereits seit dem Höchststand von 8,8 Prozent im Oktober und November 2022 sinken die Raten jedoch bereits wieder.
Zu beachten bleibt trotzdem, dass eine positive Inflationsrate – daher ein Wert über null – noch immer bedeutet, dass Produkte stetig teurer werden. Dies geschieht nur weniger schnell als zuvor. Für die sowieso schon angespannten Verbraucherbudgets ist also noch keine Entwarnung gegeben.
Weiterhin steigende Preise für Dienstleistungen
Trotz der positiven Entwicklungen im Hinblick auf die derzeitigen Raten verteuerten sich beispielsweise Dienstleistungen im Juni um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Da dieser Sektor besonders personalintensiv ist, wirken sich die hohen Lohnerhöhungen der letzten Monate hier besonders stark aus.
Auch die Kerninflationsrate, die schwankende Preise für Nahrungsmittel und Energie ausklammert, bleibt im Vergleich zu den Vormonaten stabil bei etwa 3 Prozent. Auch hier spielen die gestiegenen Lohnkosten eine entscheidende Rolle.
Sollten die Löhne flächendeckend und anhaltend steigen, bestünde die Gefahr einer sogenannten Lohn-Preis-Spirale. Von einer solchen spricht man, wenn Produzenten und Verkäufer ihre Preise aufgrund gestiegener Personalkosten stetig erhöhen müssen und dies wiederum zu einem Bedarf nach Lohnerhöhungen führt.
Zusammenfassung
Das weitere Absinken der Inflationsrate verschafft Verbrauchern Luft zum Aufatmen. Trotz dessen bleiben die Belastungen der vergangenen Anstiege für diese deutlich spürbar.
Auch weiterhin bleibt die Politik daher gefragt ein weiteres Absinken zu forcieren und besonders stark betroffene Verbraucher zu unterstützen.