Strompreis sinkt leicht – Aufatmen für Verbraucher 

16. Oktober 2023
Nach starken Anstiegen im Zuge des Angriffs auf die Ukraine sinkt der Strompreis wieder leicht. Die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Strom im Zuge der Strompreisbremse soll nun jedoch auslaufen. Der VSVBB erklärt, was Verbrauchern bevorsteht. 

Der Strompreis stieg seit April 2022 rasant an. Mit Anstiegen auf bis zu 58 Cent pro Kilowattstunde (kWh) im Oktober 2022, stellen die Energiekosten im Haushalt Verbraucher teils vor große Herausforderungen. Der Staat reagierte hierauf mit dem sogenannten Strompreisdeckel und der Absenkung der Mehrwertsteuer auf Strom, letztere soll nun jedoch beendet werden. 

Drastische Preisanstiege in Folge des Angriffs auf die Ukraine  

Schon seit der allmählichen Anbahnung des Ukrainekrieges erhöhten sich die Preise für Energie in Form von Strom und Gas rasant. So stieg der Preis für Strom von durchschnittlich 31,89 Cent/kWh im Jahr 2021 auf ganze 48,20 Cent/kWh im Januar 2023 an. Mit 58 Cent/kWh erreichte dieser im Oktober 2022 sodann seinen bisherigen Höchststand. Aktuell liegt der Strompreis für Verbraucher bei durchschnittlich 38,55 Cent/kWh 

Auch bei den Erdgaspreisen war mit einem Anstieg von durchschnittlich 7,06 Cent/kWh im Jahr 2021 auf ganze 20,04 Cent/kWh im Januar 2023 fast eine Verdreifachung der Preise zu beobachten.  Aktuell liegen dies bei 16,4 Cent/kWh. 

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, verabschiedete die Bundesregierung zu März 2023 ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Neben Einmalzahlungen sowie einer Absenkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent, umfasst dieses auch den sogenannten Strompreisdeckel.  

Verlängerung des Strompreisdeckels, Ende der Mehrwertsteuerabsenkung 

Mit dem Strompreisdeckel werden die Kosten für Energie auf 40 Cent / kWh begrenzt, dies für Verbraucher jedoch nur im Hinblick auf 80 Prozent des Vorjahresverbrauches. Der darüberliegende Anteil muss also zum derzeitigen Anbieterpreis gezahlt werden.  

Der ursprünglich bis April 2024 geplante Strompreisdeckel läuft nun zum Jahresende aus, soll jedoch nochmals bis März 2024 verlängert werden. Die – aufgrund des Eingriffs in den Wettbewerb notwendige – Zustimmung seitens der Europäischen Union (EU) steht noch aus. 

Die ebenfalls als Linderungsmaßnahme für Verbraucher eingeführte – und ebenfalls bis April 2024 geplante – Mehrwertsteuersenkung auf Strom soll im Gegenzug entfallen. Die Mehrwertsteuer würde somit ab Beginn 2024 wieder mit vollen 19 anstatt den derzeit geltenden 7 Prozent veranschlagt werden. 

Entlastung bei Strompreisen geht auf verschiedene Faktoren zurück 

Die derzeit sichtbare Entlastung bei den Strompreisen für Endverbraucher geht jedoch nicht lediglich auf den Strompreisdeckel zurück. Vielmehr ist auch ein allgemeiner Preisrückgang der Großhandelspreise zu beobachten. Ob dieser sich auch im Winter fortsetzt beziehungsweise zumindest fortbesteht, bleibt zunächst abzuwarten.  

Die Fortsetzung des Strompreisdeckels schafft hier jedoch zumindest insofern Sicherheit für Verbraucher, als dass ein Endpreis von 40 Cent/kWh gesichert bleibt. Dieser gilt inklusive Steuern, so dass auch nach Abschaffung des Mehrwertsteuerrabatts – zumindest für das Grundkontingent von 80 Prozent des Verbrauches aus dem Jahr 2022 – keine höheren Preise zu erwarten sind. 

Zusammenfassung 

Der Strompreis sinkt zumindest leicht. Mit im Durchschnitt ca. 38,55 Cent/kWh liegt dieser wieder unter dem durch den Strompreisdeckel festgesetzten Höchstpreis. 

Unklar bleibt jedoch, ob sich diese Entwicklung fortsetzt beziehungsweise die aktuellen Kosten zumindest bestehen bleiben. Auch angesichts der rasanten Inflation ist die geplante Fortsetzung des Strompreisdeckels somit unbedingt notwendig. 

 

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