Nutri-Score – Anpassung geplant
Der bisherige Nutri-Score wird nun angepasst. Dies geschieht auch nach viel Kritik seitens der Wissenschaft und Unverständnis von Seiten der Verbraucher. Ziel der Anpassung ist es daher, dessen Aussagekraft zu steigern, um verständliche und vor allem nützliche Hinweise für Verbraucher und somit gesunde Kaufentscheidungen zu ermöglichen.
Nutri-Score soll Verbraucher aufklären
Ziel des durch das Bundesministerium für Landwirtschaft und Lebensmittel (BMEL) eingeführten Nutri-Scores ist es, Verbrauchern die Auswahl gesunder Lebensmittel zu erleichtern.
Mit „Gesünder einkaufen und besser essen ist jetzt ganz einfach“ bewirbt das BMEL den Score, welcher ähnlich wie eine Verkehrsampel Lebensmittel auf einer Skala von A (grün) bis E (rot) einordnet.
Bewertung ist jeweils „Gruppenbewertung“
Für die Bewertung werden Lebensmitteltypen jeweils Gruppen zugeordnet. Daraufhin wird das jeweilige Lebensmittel anhand seiner Nährwerte mit anderen Lebensmitteln seiner Gruppe verglichen und anschließend bewertet.
So bedeutet etwa der Umstand, dass ein spezielles Toastbrot mit einem grünen „A“ gekennzeichnet ist, nicht, dass dieses Toastbrot ein gesundes Lebensmittel ist. Vielmehr sagt die Bewertung aus, dass das Produkt mit der besseren Bewertung im Vergleich zu Produkten der gleichen Gruppe (hier: Weißbrot) vorzugswürdig ist.
Bisheriger Score schwer nachvollziehbar
Vor allem dieser Umstand führte zu umfassender Kritik an dem Score. Die große Mehrheit der Verbraucher, weiß nämlich überhaupt nicht, dass der Score so funktioniert.
So löst etwa eine Tiefkühlpizza mit einer „A“-Bewertung oft Verwunderung aus, kann im schlimmsten Fall aber auch dazu führen, dass Verbraucher diese für ein gesundes Lebensmittel halten. Die Missverständlichkeit des Scores wird auch seitens der Wissenschaft häufig kritisiert.
Kategorisierung teils fehlerhaft
Ein anderer Kritikpunkt ist die Kategorisierung der Lebensmittel. Landet ein Produkt in der falschen Gruppe, kann auch dies nämlich schnell schwerwiegende Folgen haben.
Ein Beispiel hierfür ist etwa der Nutri-Score von Nüssen.
Diese werden bisher in der Vergleichsgruppe Obst, Gemüse und Nüsse geführt. Da Nüsse aber regelmäßig über einen hohen – oft aber gesunden – Fettanteil verfügen, schneiden diese oft schlecht ab (in der Regel erhalten diese ein „C“).
Teilnahme an Lebensmittel-Ampel freiwillig
Bisher ist die Teilnahme am Nutri-Score freiwillig. Die Unternehmen unterscheiden also selbst, ob diese die Lebensmittelampel auf ihre Produkte aufdrucken und entsprechend bewerten lassen.
Dies führt dazu, dass Hersteller oft nur mit Produkten mit Chancen auf gute Bewertungen am Nutri-Score teilnehmen.
Anpassung der Bewertung geplant
Mit der nun geplanten Anpassung soll einigen dieser Kritikpunkte abgeholfen werden.
So sollen etwa die Grenzwerte für bedenkliche Inhaltsstoffe abgesenkt, die Kategorisierung angepasst und auch der Verarbeitungsgrad in die Bewertung einbezogen werden.
Die Einführung einer Kennzeichnungspflicht ist jedoch weiterhin nicht geplant.
Zusammenfassung
Der Nutri-Score erfüllt seinen Zweck derzeit nur eingeschränkt. Ein verlässliches Werkzeug für Verbraucher ist dieser momentan keineswegs.
Umso mehr ist dessen jetzige Anpassung zu begrüßen. Neben dieser bleibt jedoch auch eine verpflichtende Kennzeichnungspflicht zu fördern, um Verbrauchern tatsächlich gesundheitlich nachhaltige Kaufentscheidungen zu ermöglichen.