Das 49 Euro Ticket kommt – Gute Nachrichten in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten
Ab Anfang 2023 soll ein bundesweit gültiges Ticket für den Nah- und Regionalverkehr zum Preis von 49 Euro erhältlich sein. Hierauf konnten sich die Bundesregierung sowie die Ministerpräsidenten der Länder zu Beginn dieses Monats einigen. Verkauft werden soll dieses unter dem Namen “Deutschlandticket”.
Ab wann genau es die Fahrkarte zu kaufen geben wird, ist noch unklar. Zwar ist die Einführung zum 1. Januar beabsichtigt, die Verkehrsunternehmen der Länder sowie die deutsche Bahn halten einen so frühen Verkaufsstart jedoch für unrealistisch und prognostizieren den Vertrieb ab 1. März 2023.
Nachfolger des 9 Euro Tickets
Initialzündung für die Einführung des 49 Euro Tickets war dessen deutlich günstigeres Vorgängermodell, das sogenannte 9 Euro Ticket. Angesichts der im Zuge von Corona und des Überfalls auf die Ukraine drastisch gestiegenen Kosten für Strom, Lebensmittel, Heizung und Kraftstoff, beschloss der Bundestag dessen Einführung zum Juni 2022 im März dieses Jahres.
Die damalige Initiative erwies sich schnell als großer Erfolg. Ganze 52 Millionen Mal wurde das Ticket während seines Bestehens von Juni bis einschließlich August 2022 verkauft. Dem großen Zuspruch standen allerdings Kosten von ganzen 2,5 Milliarden Euro gegenüber, welche ganzheitlich aus dem Bundeshalt gezahlt wurden.
Mit dem Nachfolgeangebot in Form des 49 Euro Tickets soll nun eine auch dauerhaft finanzierbare Lösung eingeführt werden. Bund und Länder schießen hier jeweils jährlich einen Verlustausgleich in Höhe von 1,5 Milliarden Euro hinzu. Zusätzlich werden Mittel in Höhe von einer Milliarde Euro aus dem Topf sogenannter Regionalisierungsmittel schon ab diesem Jahr vom Bund bereitgestellt.
Wo und für wen gilt das 49 Euro Ticket?
Wie auch schon das 9 Euro Ticket, wird das als monatlich kündbares Abo-Modell konzipierte Deutschlandticket in sämtlichen Bussen und Bahnen des deutschlandweiten Nahverkehrs gelten. Innerstädtisch können also sämtliche Verbindungen genutzt werden. Auch umfasst ist der außerstädtische Regionalverkehr, nicht aber ICE, IC oder EC.
Ob für Personen, welche bereits ein Abonnement besitzen auch eine Umbuchungsmöglichkeit bestehen wird, steht derzeit noch nicht fest. Zumindest die Münchener Verkehrsgesellschaft hat bereits angekündigt Ihren Abonnementen den Wechsel unkompliziert ermöglichen zu wollen.
Soll auch ein Fahrrad mitgenommen werden, muss für innerstädtische Nahverkehrs – und Regionalzüge weiterhin ein Ticket hinzugekauft werden. Ob es Vergünstigungen für Schüler, Studenten und Azubis sowie Sozialtickets geben wird, liegt im Ermessen der einzelnen Bundesländer. In Berlin können Schüler den öffentlichen Nahverkehr beispielsweise bereits jetzt gratis nutzen.
Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen
Bei dem angekündigten Preis von 49 Euro soll es sich zunächst um einen Einführungspreis handeln. Ab 2024 wird nach der Einigung der Verkehrsminister von Bund und Ländern eine Dynamisierung des Ticketpreises in Form eines automatischen Inflationsausgleiches stattfinden.
Mit dem geplanten Preis liegt das Deutschlandticket jedoch weit unter den Vergleichskosten der derzeitigen Angebote der Verkehrsbetriebe deutscher Großstädte, und das, obwohl sich diese in aller Regel lediglich auf den innerstädtischen Verkehr beziehen.
Zusammenfassung
Mit der Einigung auf die Einführung des 49 Euro Tickets entlasten Bund und Länder Verbraucher spürbar und erleichtern auch Autofahrern den Umstieg auf Bus und Bahn. Vor dem Hintergrund drastisch gestiegener Lebenshaltungskosten sowie auch der Bedrohung durch den Klimawandel, ist diese Neuerung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Umso wichtiger scheint nun eine zeitnahe und flächendeckende Umsetzung des Konzepts, deren Realisierung innerhalb der kommenden Monate abzuwarten bleibt.